1815: Als Schwedisch-Pommern preußisch wurde – was blieb, was wurde verloren?

210 Jahre liegt es mit dem Übergabevertrag von Stralsund am 23. Oktober 1815 zurück, dass Pommern – wörtlich „am Meere gelegen“ (po = bei, more = Meer) – mit Schwedisch-Vorpommern als seinem letzten Teil endgültig Teil des Königreichs Preußen wurde, eingetauscht auf dem Wiener Kongress gegen das Herzogtum Lauenburg. Dies ist Ausgangspunkt für einen Vortrag von Dr. phil habil. Werner Westphal am Samstag, 25. Oktober 2025, 16.00 Uhr vor der Arndt-Gesellschaft in Groß Schoritz.

In stringenter Weise erläutert der Referent, wie sich der Übergang zu Preußen auf die Entwicklung von Bildung, Wissenschaft und Fremdenverkehr auswirkte, zu welchem Strukturwandel es in den Fischerdörfern kam und was sich zuvor auf dem Wiener Kongress beim Ringen von Freiherr von Hardenberg und Wilhelm von Humboldt um Schwedisch-Pommern zugetragen hatte. Auch das teils ambivalente Verhältnis von Ernst Moritz Arndt zu Preußen kommt zur Sprache.

Nach dem Ende Preußens im Jahre 1947 gehörte die Auseinandersetzung mit „Preußen“ in beiden deutschen Staaten und zuletzt auch im wiedervereinigten Deutschland in gewisser Weise zur Selbstvergewisserung des eigenen Weges. Stellvertretend hierfür steht der Umgang mit der preußischen Baukultur vor allem in und um Berlin und Potsdam herum.

Der politische Arndt – Interview und Lesung am 02.10.2025, 17.00 Uhr

Man kann Ernst Moritz Arndt Einiges vorwerfen, doch sicher nicht, dass er einmal geschwiegen hätte – nicht zur menschenunwürdigen Leibeigenschaft, nicht zu den stehenden Heeren mit ihrem Potential für fortlaufende Kriege, nicht zur Willkür von Fürsten und Königen, die ein vereinigtes Deutschland verhinderten. Diese politische Seite hat nun der Greifswalder Sprach- und Literaturwissenschaftlers Reinhard Bach herausgearbeitet. Sein neuestes Buch „Ernst Moritz Arndt – Frieden Freiheit Demokratie – Stimme für ein neues Deutschland“ (ISBN 978-3-947371-25-9) zeigt Arndt als Wegbereiter für einen demokratischen Nationalstaat. Mit seinem Katechismus für den deutschen Soldaten hinterließ er ein zukunftsweisendes militärethisches Plädoyer für den Bürger in Uniform. Als ein beim Adel verhasster, weil wortgewaltiger Mahner für die bürgerliche Freiheit und eine vielfältig gelebte Demokratie war Arndt das Pendant zum Malergenie Caspar David Friedrich.

Am Vorabend zum Tag der Deutschen Einheit – also am 02. Oktober d.J. um 17.00 Uhr – stellt Reinhard Bach dieses Buch im Gespräch mit Sebastian Orlac, Leiter der Literaturtage Rügen, im Geburtshaus von Ernst Moritz Arndt in Groß Schoritz bei Garz/Rügen der Öffentlichkeit vor.

ABSAGE! Theatralischer Reigen

Leider müssen die Veranstaltungen aus organisatorischen Gründen ausfallen! Wir bedauern diese Entscheidung.

Wohin treibt es uns – das ist die große Frage, die ein jeder für sich zu beantworten hat: Stehen oder flüchten? Und von außen betrachtet: Wer werfe den ersten Stein, wenn ein Anderer nicht steht, wenn ein Anderer nicht flüchtet? Was sind die Stimmen, die Gesichter, die Träume, die unser Tun, ja unsere Gefühle beherrschen?

Vor einem Jahr forderten wir dazu auf, dem Herzens-menschen Caspar David Friedrich mit eigenen Bleistiftzeichnungen zu folgen. Das Theater FalladaLand hat nun sieben der seinerzeitigen Zeichnungen heraus gegriffen, um anhand dieser den Raum zu weiten, in dem sich unser aller Möglichkeiten verdichten.

Sommer-Picknick 2025

Auch dieses Jahr lädt die Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft Mitbürgerinnen und Mitbürger, Gäste und zufällig Interessierte zu einem Sommer-Picknick im Garten des Geburtshauses von Ernst Moritz Arndt in Groß Schoritz ein.

Wann? Sonntag – 24. August 2025 – 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr.

Wie stets sollte ein gut gefüllter Picknick-Korb, eine Decke und vielleicht auch eine Sitzgelegenheit mitgebracht werden.

Wir sorgen für die musikalische Begleitung, für interessante Informationen und hoffen auf anregende Gespräche, ja auch auf ein Zusammentreffen von Menschen, die sich hier vielleicht das erste Mal begegnen.

Was wäre besser geeignet als ein Picknick, um auszutauschen, was einen in den vergangenen Wochen angeregt, bewegt oder auch einfach Anlass gegeben hat, jemandem zuzulächeln?

Seien Sie mit dabei. Bringen Sie vielleicht auch Ihre Freunde mit.

Freiheit – eine Zumutung?

Seltsam, dass 35 Jahre nach dem Ende der Spaltung Deutschlands so viele Menschen mit der gewonnenen Freiheit hadern. Geht es um (noch mehr) Geld? Sind die Zustände so problematisch, dass sich so viele Menschen ihrer Selbstverantwortung für ein gutes Miteinander (auch mit der Umwelt) entziehen müssen? Alterspräsident Dr. Gregor Gysi gab in seiner Eröffnungsrede zum 21. Bundestag den Kümmerer. Ist das die richtige Botschaft für die aktuelle Politik – oder geht es nicht vielmehr darum, Umdenken, Mitmachen, Einsatz für eine gute Zukunft zu stimulieren? In unserer Podiumsdiskussion am 19. Juli stellen sich wichtige Fragen: Was können wir aus der uns allen zur Verfügung stehenden Freiheit machen? Was sind die Leitplanken, uns vor Mutlosigkeit und Angst zu schützen? Wo ist die Politik tatsächlich in der Pflicht, wo ist jeder Einzelne (m/w/d) gefordert?

Strandkultur

Getreu des berühmten Rügen-Gedichts von Ernst Moritz Arndt „Du Land der grünen Haine“ ist uns die Pflege der hiesigen Landschaft ein großes Anliegen. Deshalb rufen wir am Nachmittag des 21. Juni – also zum Sommeranfang – dazu auf, mit einer Säuberungsaktion am Palmer Ort ein Zeichen zu setzen. Ein erfahrener Ranger des Biosphären-Reservats begleitet die Aktion.

Wir wären nicht die Arndt-Gesellschaft, wenn wir diese Aktion nicht auch mit einer künstlerischen Begleitung verbinden würden. Wir freuen uns darauf, dass uns zum Abschluss die Samtenser Malweiber ihre Zeichnungen zu Zitaten von Ernst Moritz Arndt präsentieren.

Wir laden alle Mitbürgerinnen und Mitbürger ein, für eine starke Teilnahme zu werben.

Landratswahl 11.05.2025

Landratswahl auch eine Entscheidung über Rügens Kultur

Groß Schoritz, den 05. Mai 2025 – Zur erfolgreichen Entwicklung der Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft (EMAG) hat in den vergangenen Jahren auch eine gute Zusammenarbeit mit dem Landrat von Vorpommern-Rügen beigetragen. Für die eigenen heimatverbundenen Anliegen habe man im Landratsamt stets offene Türen vorgefunden. Dennoch sei noch Luft nach oben, die vielfältigen kulturellen Interessen Rügens als Unikat in Deutschland zu stärken. 

Für eine wirkungsvolle Stimme Rügens allein auf ein stärkeres Miteinander von Rügens Bürgermeister zu setzen, reicht dabei aus Sicht der EMAG nicht aus. Stattdessen sollte der neue Landrat sichtbar mehr Demokratie wagen.

Fünf Punkte könnten, so die EMAG, die auch Projektträger für die Kulturinitiative Aller.Land-Rügen ist, dies spürbar unterstreichen:

  1. Die Einrichtung eines regionalisierten Bürgerrats für Rügen zur Beratung von Fragen des Schulwesens, der Gesundheitsversorgung, der Tourismusentwicklung, zum Sozialwesen und zur Regionalkultur
  2. Die Ausrichtung der Kulturförderung des Landkreises vor allem auf Beteiligungsprojekte für die örtliche Bevölkerung
  3. Das Überführen von Kurabgaben in einen Fonds, über dessen prioritäre Verwendung Bürgerabstimmungen abgehalten werden
  4. Das Ausloben von Leuchtturm-Preisen für Zukunftsinitiativen auf den Gebieten Klimaverantwortung, Mobilität und Wohnen
  5. Die Initiierung von Jugendaustausch-Projekten mit Inseln der Ost- und Nordsee sowie des Mittelmeeres.

Bislang habe man von den Kandidaten wenig gehört, wie sie für Rügen den mit dem Amt verbundenen Gestaltungsspielraum ausreichend nutzen wollten. Das müsse sich dringend in den Tagen vor der Wahl am 11. Mai und noch mehr vor der wahrscheinlichen Stichwahl am 24. Mai ändern.

Der Vorstand der Ernst-Moritz-Arndt-Gesellschaft e.V.

Auf Friedrichs Spuren

CDF-Wanderungen_im Spiegel der Zeit

Wenn wir uns am 26. April im Arndt-Haus auf die sieben Wanderungen von Caspar David Friedrich auf Rügen beziehen, stehen zwei Themen auf dem Programm: Eine Eloge auf das Rügen von vor 200 Jahren, wie Sie von Autor Holger Teschke gemeinsam mit Prof. Hannes Knapp und Jakob Knapp im Buch “ Auf Rügen war stürmisch Wetter, ich zeichnete…“ verschriftlicht wurde, sowie eine kritische Betrachtung menschengemachter, oft notwendiger Eingriffe in die Natur, die zu neuen, für manchen ungewohnten Landschaftsbildern führt. Ist „Alles zu seiner Zeit“ dazu vielleicht die richtige Antwort?