Das Denkmal
Im hohen Alter umgab Arndt ein Mythos, der ihn als „Vater Arndt“ zum lebenden Denkmal der Befreiungskriege werden ließ. Bei allen politischen Richtungen des 19. und 20. Jahrhunderts genoss er ein hohes Ansehen. Die Konservativen teilten seine Abscheu gegen revolutionäre Umstürze und seinen Monarchismus. Liberale und Demokraten sahen in Arndt den Volksfreund und Kämpfer gegen die Leibeigenschaft, Nationalliberale den Wegbereiter für die deutsche Einheit, Nationalisten den Franzosenhasser. In der DDR wurden ihm seine kritischen Äußerungen über die Junker und die zustimmenden über das zeitweilige Bündnis mit Russland positiv angerechnet. Bis auf den heutigen Tag dient Arndt als Referenzpunkt und Stichwortgeber zu den Themen „Vaterland“ und „Nation“.
Das erste Denkmal wurde dem Professor Arndt 1856 von der Universität Greifswald gesetzt. Als Repräsentant der philosophischen Fakultät ist er am Rubenow-Denkmal vertreten.Nach seinem Tod im Jahr 1860 ließen die Bürger von Bonn ein Arndt-Standbild errichten, das „dem ganzen deutschen Manne“ gewidmet war. In der Ganzfigurenplastik sollte sich das deutsche Volk selbst entdecken in seinen „besten Tugenden und edelsten Bestrebungen“. Der Arndt-Turm auf dem Rugard im Zentrum Rügens diente als Plattform patriotischer Gefühlsaufwallungen beim Blick über „deutsches Meer und deutsches Land“.